WINSEN. Das Duett „MademoiCelle“, Kerstin Schiewek-Jahn als Sängerin und Joshua Claassen als Pianist, war auf Einladung der Neuen Jazz-Initiative Celle und dem Sponsoring der Stiftung Niedersächsischer Volks- und Raiffeisenbanken und der Volksbank Südheide – Isenhagener Land – Altmark zu Gast in Winsen. Das Haus der Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Und das Programm, so die Sängerin: „Französische Chansons im jazzigen Gewand auf dem Land“. Nicht nur die beiden waren „angereist“, sondern mit ihnen Guido Jänke mit verschiedenen Saxophonen und Klarinette, Frederic Tollemer am Kontrabass, Michael Schiewek am Schlagzeug und Jürgen Kornass (Gitarre), der ein „Heimspiel“ hatte. Schiewek-Jahn strotzte vor guter Laune und Freude am Gesang, stillstehen war nicht ihr Ding, doch es passte. Vor allem passte die wunderbare Stimme, ob französisch oder englisch gesungen. Wenn sie die Lautstärke anhob, trat der jazzige Ton in ihrer Stimme zutage. Und es stimmlich mit dem Newcomer Ian Hillmer an der Posaune aufzunehmen, ist schon großes Kino.

Das Programm: Charles Aznavour, Yves Montand, Maurice Chevalier, aber auch amerikanische Klassiker wie „I Love Paris“ von Cole Porter (Ganz Paris träumt von der Liebe) oder „My Reverie“ (Meine Träumerei) von Ella Fitzgerald. Bekannte und unbekannte Lieder im Wechsel, jeweils mit kleinen Erklärungen über Inhalt und Herkunft „garniert“, sorgten für Abwechslung. Abwechslung aber auch durch den häufigen Wechsel im Spiel der Instrumente: Mal spielte die Klarinette ein Echo des gerade Gesungenen, mal gab es ein „Gespräch“ zwischen Sängerin und Pianisten, dann stand der Kontrabass im Vordergrund, ein Gitarrensolo folgte, und bei einigen Stücken erfolgte ein abruptes Ende, bei dem man sich fast erschreckte, aber feststellen musste, dass es gar nicht anders enden konnte.

Zwei Stunden volle Power, die sich auf das Publikum übertrug und die das Ende des Konzertes nicht herbeisehnten. Mit zwei Zugaben, dem Stück „Feeling Good“, bekannt durch Nina Simone und Michael Bublé, das klanglich an eine James-Bond-Melodie erinnerte, und „La vie en rose“ (Edith Piaf) für die Seele verabschiedeten sich die sechs Musiker, mit dem Hinweis, dass am 25. November in Müden in der „Ole Müllern Schün“ ein weiteres Konzert stattfindet sowie 2024, am 14. Juni, im Kloster Wienhausen als Trio, Kerstin Schiewek-Jahn und Joshua Claassen zusammen mit einem Cellisten.

 

Bericht: Cellesche Zeitung