Fr, 08.07.2022

Jubiläums-Session

Viele verpassen tolle Session
Mehr aktive Musiker als jazzbegeisterte Zuhörer bei Jubiläumssession der Neuen Jazzinitiative
Doris Hennies

Celle. 25 Jahre ehrenamtliche aktive Jazz-Arbeit in Celle – zum Schluss noch ausgebremst von den Widrigkeiten der Pandemie – das ist ein Grund zum Feiern. So hatte die „Neue Jazzinitiative Celle“ gleich zu zwei Fest-Veranstaltungen eingeladen. Dabei konnten die beiden Möglichkeiten, vor Publikum aufzutreten, kaum unterschiedlicher sein: Während am Samstag das Jubiläum eher konservativ mit einem doppelten Bigband-Konzert im Schlosstheater belohnt werden sollte, trafen sich am Freitagabend schon zahlreiche junge Musiker mit „alten Hasen“ aus der Celler Jazz-Szene zu einer besonderen „Jubiläums-Session“ im gängigen Stamm-Kulturlokal „Kunst & Bühne“.
Auch diesmal hieß das Motto „Einfach gemeinsam Spaß haben und zusammen Musik machen“ – alle, die Lust dazu haben, finden dabei Platz und dürfen mitmachen. Erfahrungsgemäß entstehen aus diesen bunt und zufällig zusammengewürfelten Gruppierungen mitreißende, einzigartige Musikevents – so auch in diesem Fall. Dass schon eine ganze Anzahl von Mitgliedern aus den Bigbands am Vortag angereist waren und sich nahtlos in die Session einfügten, erweiterte den Kreis aktiver Teilnehmer erheblich. Bedauerlicherweise waren die Zuschauerplätze nur halb besetzt. So nutzten die Musiker die Gelegenheit für eine grandiose Session fast unter sich.
Das „Aufwärmen“ übernahm an diesem Abend Moritz Aring (Saxophon) mit einem Teil seiner, eben auf der Open-Air-Bühne zu hörenden Band „Was nun“ – Erik Mrotzek (Drums) und Marcus Lewyn (Kontrabass)– sowie einem hervorragenden Jasper Brunsch am Piano. Nach der ersten kurzen Pause formierten sich die Ensembles dann – unter Mitwirkung von Bigband-Mitgliedern von „Tonspur“ und „Hometownband“ – jeweils neu. Eher ungewohnt zum Beispiel die Soli von „Tuba-Timm“, etwas klassischer wurde es mit Wolfgang Heidenreich und seiner Trompete – flotter Swing, aber auch pur mit „Hamburg Blues“. Jrek Kulakowski griff im Laufe des Abends zu seiner Querflöte, und ein besonderer Moment war sicher der Auftritt der 9-jährigen Helene am Saxophon. Auch auf Gesangsbeteiligung mussten weder die Formationen noch die Zuschauer verzichten. Alles in allem eine großartige Session mit vielen Highlights, die nun so mancher verpasst hat.

 

Quelle: Cellesche Zeitung vom 11.07.2022

 

 

Fotos zur Veranstaltung