Celle. „Tonspur“, die Big-Band der Neuen Jazzinitiative Celle, legte am Freitagabend den klanglichen Grundstein für einen unterhaltsamen, hochkarätigen Jazzabend. Als Vorband des Niedersächsischen Jugendjazzorchesters „Wind Machine“ waren die Herzogstädter unter Leitung von Moritz Aring viel mehr als nur eine Art musikalischer Appetithappen auf der Freiluftbühne im Innenhof der CD-Kaserne.

Den Hauptact des Abends lieferten landesweit ausgewählte „Nachwuchs-Cracks“ im Alter zwischen 15 und 22 Jahren mit Saxophonen, Trompeten, Posaunen, Piano und Stimme(n). Sie trafen auf ein – durch die Auftaktband – emotional animiertes Publikum. Es war ein Auditorium, das staunte, genoss und mitging. Johannes Klose vom Landesmusikrat sprach mit Blick auf die Gruppe, halb scherzend, halb ernsthaft, von „handverlesenen Musikerinnen und Musikern“. Sie hatten sich bei Workshops für das Ensemble qualifiziert und anschließend mit den Dirigenten Erik van Lier und Uli Plettendorf intensiv geprobt.

Mit dem Pianisten Jasper Brunsch und dem Posaunisten Thorven Bahr gehörten auch zwei Nachwuchsinstrumentalisten aus Celle zum Orchester. Als Auftrittsdirigent gab Plettendorf pointiert Takt und Ton vor. Er kündigte den Besuchern an: „Wir unternehmen eine Zeitreise durch verschiedene Länder und Stilarten.“

Die Bandbreite des Repertoires reichte von einer Komposition des Deutschen Peter Herbolzheimer bis hin zu einem gesungenen Song des legendären US-Amerikaners Frank Sinatra. Ausdrucksstark präsentierten sich alle Ensemblemitglieder – ob im Solo oder eingebunden in den orchestralen Klangkörper. Das Jazzpublikum vor der Bühne honorierte die Leistung mit Zwischenapplaus sowie mit kräftigem Beifall am Ende der jeweiligen Passagen. Fazit: Top-Leistung und Top-Stimmung im Innenhof.

 

Bericht Cellesche Zeitung vom 21. August 2023