Fr, 21.06.2024

Session mit Dima Mondello

CELLE. Obwohl, oder aber vielleicht gerade wegen der Tatsache, dass man ständig mit der Fußball-Europameisterschaft konfrontiert wird, fanden sich am Freitag etliche Gäste zur letzten Jazz-Session der Neuen Jazz Initiative Celle vor der Sommerpause in Celles Kunst & Bühne ein. Und die Zuhörer blieben, kein Hin und Her, kein Rein und Raus, sondern ein schönes Plätzchen finden, ein Kaltgetränk oder einen Kaffee bestellen und einfach nur genießen.

Dima Mondello am Saxofon, Laszlo Gulyas (Klavier), Klaus Heuermann (Bass) und Julian Nicolaus am Schlagzeug bildeten, wie schon bei vorangegangenen Sessions, die Anfangsformation. Und Mondello betonte gleich zu Beginn: „Ich rede hier nicht so viel, denn die Bühne ist für euch.“ Doch zunächst standen die vier Profis im Vordergrund: Ein Stück über „Sadness“ (Traurigkeit), ein Bossa-Nova-Stück „for the romantic people“, so Mondello, „Don’t get around“ von Duke Ellington und „Watermelon man“ von Herbie Hancock aus dem Jahre 1962 stießen auf Begeisterung seitens der Gäste, zumal immer wieder faszinierende Soli Bestandteil der Stücke waren.

Kurze Pause und schon saßen Niklas Hochtritt, danach Felix Gußahn als Newcomer am Schlagzeug, neben Tuba, Posaune, der Kontrabass wechselte zur Bassgitarre und es klang, als hätten alle stundenlang miteinander geprobt. „Sweet Georgia Brown“ bevor „Just Friends“ erklang. Hier gaben sich Wolfgang Heidenreich (Trompete) im Wechsel mit Claus Cordemann (Altsaxofon) und Mondello (Tenorsaxofon) einem rasanten Wechsel hin, erklangen dann aber auch immer wieder passgenau als Trio.

Und schließlich war da noch die einzige Frau des Abends: die junge Amelie Seyfert, die sich scheinbar völlig unaufgeregt und ohne Notenvorlage mit Profi Cordemann (beide Altsaxofon) abwechselte. „Mercy, Mercy, Mercy“, ein wunderbares Jazzstück von 1966, „Oldie but Goldie“, wie bei so vielen Stücken dieser Session.

Bemerkenswert aber auch, dass die Musiker „mal eben“ die Instrumente quasi durch wechselten. Da saß der Schlagzeuger Julian Nicolaus plötzlich am Klavier, Pianist Gulyas an der Bassgitarre, Bassist Heuermann am Schlagzeug. Völlig andere Instrumente der einzelnen Musiker als bei der Anfangsformation und wieder ein super Klangerlebnis.

Jetzt heißt es erst einmal, den Sommer ohne Session zu „überstehen“, bevor es dann wieder von Mondello heißt: „We try to make the sound difficult“ – die Kunst, schwierigere Notenfolgen in Kombination mit leichteren zu spielen. Für den Zuhörer egal: Es ist immer wieder ein Genuss!



Quellenangabe: Cellesche Zeitung vom 24.06.2024, Seite 22


 

 

 

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