SÜLZE. Die Matineen der Neuen Jazzinitiative Celle zum Muttertag haben schon lange Tradition. Auch die Savannah Jazzband hat längst ihren Anteil daran. Bei strahlendem Sonntagswetter füllten sich die Plätze im Park des Kaffeegartens in Sülze mit Musikbegeisterten. Die Veranstaltung war diesmal auch als Hommage gedacht auf den im März verstorbenen Klarinettisten und ehemaligen Bandleader Eckehard Bühring.

Ein betrauerter Verlust – ungebrochen ist Spaß der Savannah Jazzband am gemeinsamen Musikmachen – mit einem Schwerpunkt auf Dixi- und New Orleans-Klassikern ab den Zwanzigern, ergänzt mit Titeln aus der Ära des Swing und dem Revival-Jazz. Die aktuelle Besetzung: Bandleader Eckart Ditting (Trompete), Uli Petersen (Posaune), Lothar Krist (Klarinette), Per Graner (Banjo und Gitarre), der auch oft den Gesangpart übernahm, Frank „Helmi“ Helms (Bass) sowie Manfred „Koffi“ Kaufmann (Drums).

Gleich zu Beginn eine musikalische Parade durch die Bourbon Street – eine erste wunderbare Einstimmung auf den traditionellen Sound der Marching-Kapellen des alten New Orleans. „Please Don’t Talk About Me When I’m Gone“ (1930) – an dem Auftritt der Band war nichts zu meckern. Und auch der Titel des Charleston „Ain’t She Sweet“ (1927) traf ins Schwarze – besonders mit der deutschsprachigen Strophe. Ein Blues „(Up A) Lazy River“ (1930), gesungen à la „Satchmo“, brachte Beruhigung in die flotte Runde.

Und wer wissen möchte, woher der Blues (vor allem bei den Herren) nun kommt, für den hat Eckart Ditting eine mögliche, auch musikalische Antwort: „Blues My Naughty Sweetie Gives to Me“ – die ungezogenen Süßen sind schuld. Der Gute-Laune-Macher „Hello, Dolly!“ rundete das erste Set ab.

Schwungvoll ging’s in die zweite Runde mit „I Wanna Be Like You“ – und seelenvoll mit Louis Armstrongs Version von „Shine“. Gemächlich zum Schwofen lud die „… Sunny Side of the Street“ ein. Ein Abstecher ins Deutschland der Zwanziger- und Dreißigerjahre: „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh’n“ und „Wenn die Elisabeth …“ – bevor die Band „mal alles raushauen“ konnte bei „I’ve Found a New Baby“.

Flott ging es ins dritte Set mit dem „Royal Garden Blues“ – Swing, auch wenn er Blues heißt. Da war der „Rent-Party-Blues“ schon groovig, lässiger. Einen guten (musikalischen) Rat gab’s noch mit auf den Weg: „When You’re Smiling (The Whole World Smiles at you)“. (dhe)

Bericht: Cellesche Zeitung vom 14.05.2025